Der Anti-Tracking-Schutz in Mozillas Webbrowser Firefox wird demnächst stark ausgebaut. Eine entsprechende Richtlinie wurde bereits veröffentlicht. Die neuen Bestimmungen sollen vor allem den Nutzern mehr Sicherheit und Schutz bieten. Die Verfolgung des Surfverhaltens von Nutzern durch Drittanbietern soll so weiterhin erschwert bzw. unmöglich gemacht werden, schon im Sommer sollen die Maßnahmen greifen. Zahlreiche Webseiten werden von den Umstellungen betroffen sein. Für Webseitenbetreiber kann dies durchaus negative Konsequenzen mit sich bringen.

Enhanced Tracking Protection wird ausgebaut

Schon seit mehreren Jahren arbeitet Mozilla an einer Technik, die eine Verfolgung von Nutzern aufgrund ihres Surfverhaltens und damit jedwede Profilerstellung unmöglich machen soll. Lange Zeit war der Tracking-Schutz jedoch ausschließlich im privaten Modus des Browsers aktiv. Im Laufe der Zeit hat Mozilla den Schutz jedoch auch auf den normalen Modus ausgebaut. Bereits im vergangenen Oktober wurde im Zuge von Firefox 63 eine neue Enhanced Tracking Protection eingeführt. Mit der neuen Richtlinie soll darüber hinaus sichergestellt werden, dass basierend auf den Surf-Aktivitäten eines Nutzers kein Profil mehr erstellt werden kann. Was ändert sich konkret?

– Zukünftig werden von Firefox auch solche Seiten als Tracker eingestuft, die als ein Skript einer anderen Seite geladen werden.

– Auch Seiten, welche die Speicherfunktion des Nutzer-Browsers mittels Cookies oder DOM Storage auslesen sind betroffen.

– Geplant ist zudem in zukünftigen Browserversionen auch solche Seiten zu sperren, welche mittels URL-Parameter Daten Speichern oder übertragen.

– Der Content Blocker von Firefox wird zukünftig ebenfalls verstärkt auf Webseiten anspringen, die Supercookies oder Fingerprinting einsetzen.

Ganz werden Tracking-Techniken jedoch nicht aus Firefox verbannt werden. Nach Aussage von Mozilla sollen Ausnahmen von diesen neuen Anti-Tracking ausschließlich dann zugelassen werden, wenn es zu einer Verbesserung der Sicherheit von Online-Diensten beiträgt. Dies ist beispielsweise bei Authentifizierungssystemen oder Online-Zahlungen der Fall.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Veränderungen?

Diese Umstellung kann die Auswertbarkeit vieler Webseiten negativ beeinflussen, was den Wert so mancher Seite erheblich mindern kann. Webseitenbetreiber die entsprechende Tracking-Methoden verwenden, werden also unter Umständen signifikante Zugriffsverluste verzeichnen. Es ist daher ratsam sich mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten um im Sommer nicht von der Umstellung überrascht zu werden. Insbesondere Webseitenbetreiber die im Affiliate-Marketing zu Hause sind müssen sich auf negative Auswirkungen gefasst machen. Ein Verkauf entsprechender Seiten ist unter Umständen eine gute Option und sollte dementsprechend zeitnah geschehen. Die ganze Anti-Tracking-Richtlinie kann man hier nachlesen.